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Worauf Gott Bock hat – 13.09.2025

„Blood is thicker than water” – ein englisches Sprichwort, in Deutschland wohl erstmal im 12. Jahrhundert erwähnt, zu Deutsch: „Blut ist dicker als Wasser“.

Es bedeutet, dass „Familienangehörige und Verwandte einem näher stehen und enger mit einem verbunden sind, als Fremde, Kollegen oder Freunde“. So ist das Sprichwort heute gebräuchlich. Die Redensart betont die besondere Bindung der familiären Blutsverwandtschaft.

Wobei „Blut ist dicker als Wasser“ eigentlich ursprünglich genau das Gegenteil von dem meint, wofür es heute verwendet wird. Es kommt aus dem Mittelalter und meint, dass das Blut des Vertrages (Blutsbund) dicker ist, also viel wichtiger ist, als das Wasser (Fruchtwasser) aus dem Mutterleib.

So sieht es auch Jesus. Genau an diesem ursprünglichen Sinn knüpft Jesu mit seinem Familienverständnis an, wenn er den Begriff Familie definiert: „Alle, die das tun, worauf Gott Bock hat, gehören zu meiner Familie. Das sind dann meine Brüder, meine Schwestern und auch meine Mutter.“ (Markus 3,35; VolX next level bibel). Das Kriterium der Zugehörigkeit zur Familie heißt „wer Gottes Willen tut“. 

Die Verbundenheit mit Gott, die gelebte Beziehung mit Gott, gründet eine neue Gemeinschaft, eine neue Familie, die „Gemeinschaft der Heiligen“, wie es auch im Apostolischen Glaubensbekenntnis lautet.

Zur Familie Gottes gehören so alle, die ihr Leben nach Gott ausrichten. Alle, die „tun, worauf Gott Bock hat“. Und uns fragt Jesus heute: Wer ist Deine Familie? Was antworten Sie? Morgen ist Sonntag, da ist sicher auch in Ihrer Nähe wieder ein Familientreffen – Gottesdienst. 

Steffen Schmidt, Diplom-Theologe / Prädikant

Collinghorst