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Ein Stück Leben geben – 11.10. 2025

„Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene, und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“ Mk 10,45

Sein Leben hinzugeben. Für viele – welch ein Leben und Werk unseres Herrn Jesus Christus. Er ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen. Er ist nicht gekommen, um zu nehmen, Hingabe zu Gott, seinem Vater, um zu den Menschen kennzeichnete und kennzeichnet seine Person und Leben. Diese Natur ist den Jüngern Jesu immer wieder so schwer zugänglich.

In den Versen zuvor geht es darum, dass Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Jesus bitten, im Himmel neben Jesus sitzen zu dürfen. So menschlich verständlich, aber doch nur der Blick auf Ehre und Höhe, denn um seine Nähe hätten sie auch anders bitten können. Es hätten nicht diese „Plätze“ sein müssen. Entsprechend fragt sie Jesus, ob sie dieser Ehre entsprechend, auch den Preis hierfür auf sich nehmen wollen würden, nämlich mit der Taufe getauft zu werden, mit der er getauft werden würde. Sie sagen: ja. Ob Ihnen wohl wirklich bewusst war, was dies heißt? …

Und Jesus? Er verweist auf den Vater. Denn auch wenn jemand Jesu (Leidens-) Taufe teilt, so verleiht doch nur der Vater eine solche Ehre, wie sie die beiden Jünger erbitten. Alle Größe und wahre Ehre kommt aus Gottes Hand. Aber Jesus lässt sie nicht einfach stehen, sondern zeigt denen den Weg, den sie gehen können. So sagt er zu den Jüngern: Wer groß sein will unter euch, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei aller Knecht. Ganze Hingabe heißt die Antwort.

Dies ist auch Jesu Weg, der diesen Weg geht. Bis dahin, sein ganzes Leben geben. Beim Dienen, ein Stück Leben zu geben, ist der wesentliche Zug der Hingabe. Nicht dem eigenen Ich zu dienen, sondern dem anderen. Das kann im Alltag ganz einfach sein – aber es kostet etwas: Fürbitte tun – und gerade für die, die mir nicht so „schmecken“. Dinge am Arbeitsplatz annehmen und segnen, auch wenn eher andere davon profitieren. Oder auch Menschen in ihrer Arbeit für andere, in Familie oder Gesellschaft ermutigen, loben oder gar ehren, auch wenn es mich eigentlich gar nicht persönlich betrifft oder mir nutzt.

Dies sind Möglichkeiten zu dienen, wo ich nicht erwarte, etwas zurück zu bekommen. Aber Gott, der Vater, wird es vergelten; und wird sich freuen, dass er etwas vom Wesen und der Liebe seines Sohnes in Menschen aufscheinen sieht, für die sein Sohn, sein Leben gab als Lösegeld für viele.

Maik Schneider,

Pastor  der Evangelisch freikirchlichen Gemeinde

in Westoverledingen.