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Hest all hört? – 31.05.2025

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„Hest dat all hört?“ Mit diesen Worten beginnt manch eine Unterhaltung über weltbewegende Neuigkeiten oder auch über Klatsch und Tratsch. Die Frage kommt auch manchmal vor, wenn ich mit meinen Eltern telefoniere, die beide seit langen Jahren Hörgeräte tragen. Wenn ich recht früh anrufe, kann es sein, dass mein Vater sagt: „Musst eben wachten, ik mutt erst eben mien Gebitt in’d Ohr dohn.“

Manchmal muss auch eben die Batterie ausgetauscht werden, damit sie wieder „ganz Ohr“ sind. Ähnlich geht es vielen mit dem Handy: Da reicht ein Funkloch und schon reißt eine Verbindung ab. Man hört buchstäblich nichts mehr voneinander.

„Höre meine Stimme, Gott, antworte mir bitte!“ So betet jemand in der Bibel. Dieser Bitte verdankt der morgige Sonntag seinen Namen: „Exaudi“ heisst er. Das bedeutet: „Höre mich!“  Manchmal fällt es schwer bei den vielen schlechten Nachrichten, die wir täglich hören, die eine gute Nachricht Gottes noch gut genug zu hören: „Ich bin bei dir!“

Manchmal fragen wir uns: Hört Gott meine Gedanken wirklich, meine Sorgen um die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten, um die Folgen des Klimawandels und des Rechtsrucks in der Welt? Als wäre das Hörgerät für Gottes Wort ohne Power oder unser Leben in ein Funkloch geraten.

Wenn wir das Gefühl haben, die Welt sei von allen guten Geistern verlassen, dann brauchen wir den guten, den Heiligen Geist Gottes besonders. Er ist unsichtbar wie Strom, der das Hörgerät wieder neu versorgt, unsichtbar wie die Wellen, die das Handy wieder erreichen. Er will die Verbindung zu Gott stärken.

Der Heilige Geist wird in der Bibel auch der Tröster genannt, das gefällt mir. Trost brauchen wir, Zuversicht brauchen wir, Power, um der Welt Gutes tun zu können.

Dass Gottes guter Geist uns immer wieder erreichen, trösten, begeistern, stärken will, das ist eine wirklich gute Nachricht.

 

„Hest dat vandaag all hört?“

P. Heino Dirks Ev.-luth. KG Völlen