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Sehnsucht nach Segen? – 01.02.2025

Die katholische Kirche feiert in diesen Tagen das Fest des Heiligen Blasius. Er gehört zu den Nothelfern, also den Schutzpatronen, die inbestimmten Lebenslagen und Notsituationen um Hilfe angerufen werden. An seinem Gedenktag empfangen die Gottesdienstbesucher auf Wunsch einen persönlichen Segen, auch Blasius-Segen genannt. Dieser uralte Brauch geht zurück auf den Bischof Blasius, der in frühchristlicher Zeit einen grausamen Verfolgertod starb. Der Legende nach soll er aber vor seiner Hinrichtung einem kleinen Jungen das Leben gerettet haben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Bei diesem Blasius-Segen wird mit gekreuzten brennenden Kerzen ein Segensgebet gesprochen, das besonders vor Halskrankheiten schützen soll. Etwa so: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allen Krankheiten des Leibes und der Seele. Er behüte dein Leben und sei bei dir in aller Not und Gefahr. Dazu segne dich der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.“

Wenn wir in dieser Tradition stehen und den Blasiussegen empfangen, sollten wir uns aber vor falschen Erwartungen in Acht nehmen. Solch ein Segen bewahrt seine Empfänger nicht vor Halsweh und anderen Krankheiten. Das wäre naiv und unrealistisch. Segen ist keine Magie. Dennoch dürfen wir unsere Angst vor Krankheiten und anderen Übeln im Gebet vor Gott bringen, auch die Bitte, dass er uns von Krankheit und Not bewahren möge. Das ist allzu menschlich. Vor allem aber dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns in Situationen der Angst nicht alleine lässt. Er steht uns zur Seite in aller Not und Gefahr. Solch ein Gottvertrauen kann tatsächlich heilsam sein und manchmal wohl auch Wunder wirken. Und auch die Wohltat, für einen kurzen Moment in die Mitte gestellt zu werden und etwas Gutes zugesagt zu bekommen, sei dabei nicht unterschätzt. Ja, auch ich brauche immer wieder ein gutes Wort, ja auch ich brauche manchmal mehr Mut und Zuversicht, wenn ich mich niedergedrückt und zerschlagen fühle. So wünsche ich Ihnen allen, einen gesegneten Sonntag.

Diakon Jürgen Scholz, Pfarrbeauftragter der Kath. Kirchen

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