Dieses Lied von der Schlagersängerin Nicole haben wir wohl alle im Ohr. Sie hat damals 1982 als junges Mädchen den Grand Prix Eurovision de la Chanson gewonnen – heute besser bekannt als ESC. Das Lied beginnt damit, dass ich mich manchmal unbedeutend und unwichtig fühle: „Wie eine Puppe, die keiner mehr mag.“ Dann versuche ich, mir selbst Mut zu machen „und hoffe,dass nichts geschieht“. Doch immer noch ist der Wunsch nach Frieden aktuell.
Wenn ich die Nachrichten höre, ist immer wieder von Unfrieden und Krieg zu hören – im Großen wie im Kleinen. Die Nachrichten aus der Ukraine und den anderen Kriegsherden der Welt und dann die Geschehnisse von Amokläufen wie in Graz. Das macht uns Angst, das bringt Trauer und Leid. Da spüren wir immer wieder die Sehnsucht nach Frieden unter den Menschen.
Aber all diese Probleme kann ich nicht lösen. Ich fühle mich „wie ein Vogel im Wind, der spürt, dass der Sturm beginnt.“ Ich habe das Gefühl, die Dinge passieren ohne mein Zutun, und doch wünsche ich mir Frieden und Lösungen für die großen Probleme.
Aber kann ich denn da überhaupt etwas tun? Nicht viel, aber ein bisschen.
Wichtig ist, „dass ich die Hoffnung nie mehr verlier“. Trotzdem heißt es, nicht aufzugeben. Alles – das kann ich nicht. Aber ein bisschen – das will ich immer wieder neu versuchen. Eine schöne Botschaft hat sie der Welt da mitgegeben und einen Auftrag für jeden einzelnen erteilt. Ein bisschen nur – nicht alles, nur ein bisschen. Nicht die ganze Welt retten, aber ein bisschen Frieden soll jeder in seinem Leben Wirklichkeit werden lassen. Alles wird gut – das sagt eine bekannte Moderatorin immer am Ende ihrer Sendung.
Das ist ein großes Versprechen, das wird nicht gelingen. Doch für ein bisschen Friedenund Freundlichkeit kann jeder einzelne von uns sorgen. Ein nettes Wort, ein freundliches Lächeln oder ein „Guten Morgen“ bei der Arbeit oder am Frühstückstisch mit der Familie. Schon diese kleinen Zeichen können so viel bewirken.
Mein Gegenüber spürt: Ich werde gesehen, ein kleines Licht im Dunkel unserer Zeit, eine nette Geste. Ein bisschen kann jeder von uns bewirken, das ist ein realistisches Ziel, das ich auch erreichen kann.
Glaube nicht, ich kann sowieso nichts verändern. Alles kannst du nicht ändern, aber ein bisschen Frieden schaffen. Das ist auch schon etwas. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. So kommt es auf jeden von uns an. Alles, das kann ich nicht. Ein bisschen, das bekomme ich hin und das ist ein guter Anfang, um Gottes Reich des Friedens schon hier auf der Erde beginnen zu lassen. Den vollkommenen Frieden werden wir nicht erreichen, aber der Anfang beginnt immer mit dem ersten Schritt: „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe, dass ich die Hoffnung nie mehr verlier.“
Ruth Denkler,
Gemeindereferentin in der
Katholischen Pfarreiengemeinschaft
Overledingerland