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Sommergewitter – 12.07.2025

Es ist Sommer. Die Luft in Kroatien ist heiß. Das Meer ist klar. Ein purer Genuss für die aktuelle Jugendfreizeit des Kirchenkreises Rhauderfehn in Kroatien. 
An einem Vormittag ziehen dunkle Wolken auf. Ein Sommergewitter kündigt sich an. Blitze zucken über den Himmel. Der Wind frischt auf und bringt eine Veränderung der Luft. 
Während des kurzen Sommergewitters erleben wir eine faszinierende Metamorphose: Die Hitze wird durch den erfrischenden Regen abgelöst, der vom starken Wind auf die Sonnenterassen gedrückt wird. Viele versuchen das Naturschauspiel mit dem Handy einzufangen. 
Nach dem Sturm breitet sich eine neue Frische aus. Eine völlig veränderte Atmosphäre. 
Das Bild vom Gewitter lässt sich auch auf das Leben übertragen. Manchmal entstehen aus heiterem Himmel Tiefdruckgebiete. Gerade noch ein unbeschwertes Lachen – plötzlich ziehen dunkle Wolken auf.
Eine Sommerfreizeit bietet die Möglichkeit, gemeinsam eine sonige Zeit mit unbeschwerten Momenten zu verbringen und neue Freundschaften zu schließen. Es ist aber auch Raum für tiefgründige Fragen, persönliche Gespräche und den Austausch von Gedanken. Man kann sich gegenseitig stützen und ermutigen. Seelsorge und das Zusprechen von Gottes Segen sind wichtige Bestandteile dieser besonderen Zeit. Die Freizeit soll ein Raum sein, in dem sich alle ehrlich zeigen dürfen – mit all den Stimmungen, Fragen, Zweifeln und Druck, den man von zuhause mitgebracht hat oder der im Laufe der Fahrt entstanden ist. 
Wo viele Persönlichkeiten in enger Gemeinschaft miteinander leben, kann es auch zu Reibungen und Konflikten kommen. Manchmal müssen klare und ernsthafte Gespräche geführt werden, die sich wie Gewitter anfühlen können. Sie bieten aber auch die Möglichkeit, dass sich die Luft reinigt, unterschiedliche Positionen wahrgenommen und verstanden und die Beziehungen auf ein neues Niveau gehoben werden. 

Während eines „Treffs“ haben wir die Geschichte betrachtet, in der Petrus während eines Sturmes auf Jesus zugeht. Die Jünger sind voller Angst im Sturm. Mitten im Sturm ruft Jesus zu Petrus: „Komm her.“ 
Auch wenn die Stürme heftig sind und der Sommerhimmel voller Wolken ist, ist Veränderung möglich. Es besteht die Möglichkeit auszusteigen und auf Jesus und andere Menschen (neu) zuzugehen. Ein neuer Anfang. Neue Hoffnung. Neue Perspektiven. 
Der Sturm legt sich. Die Jünger im Boot staunen: „Wow! Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!“

Sommergewitter ermutigen mich zu hoffen, dass durch ein Tiefdruckgebiet völlig neue Situationen entstehen können. Jesus interessiert sich für unsere persönlichen Belange. Gerade in stürmischen Zeiten ist er an unserer Seite und sagt: „Komm her!“ Veränderung ist möglich. 
 

Manfred Dieken, 

Kreisjugendwart im Kirchenkreis Rhauderfehn