„Vielen Dank“ endet ein längerer Brief, der an meiner Tür im Arbeitszimmer hängt. „Vielen Dank für dieses schöne und lehrreiche Jahr. Bleiben Sie immer gesund und glücklich.“ Alles in Handschrift. Geschrieben von einer Klasse, die ich in meiner Zeit als Schulpastorin an den BBS Winsen/Luhe in einem Jahr begleiten durfte. Ich erinnere vieles aus dieser Zeit. Hab Gesichter dieser Klasse noch vor Augen und weiß: Es war ein besonderes Jahr. Wegen Corona war Schule anders. „Sie haben immer darauf geachtet, dass uns nichts passiert“, sagte einmal jemand. Es war eine intensive Zeit, überhaupt diese knapp sechs Jahre an den BBS. Was diese mittlerweile erwachsenen Menschen wohl machen? Sind auch sie „gesund und glücklich“, wie sie es mir wünschten?
"Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat" – der Wochenspruch aus Psalm 103,2 klingt auch nach Dank. Mit eigener Handschrift. Gefüllt und geteilt. Überliefert. Über Lebenswegen.
„Vielen Dank“ schreibt sich über so viele Wege: Wo Stalltüren sich öffnen, Worte Schritt-für-Schritt Einblick geben, Heizstrahler angehen und auch selbstgemachter Apfelsaft verteilt wird: Ein Hof-Termin in Neuburg im Rahmen der Visitation der Kirchengemeinden Amdorf-Neuburg und Detern. Auch für mich als Gast sehr bewegende Begegnungen dort.
Oder, wo jemand sich erinnert: „Hier wurde ich damals konfirmiert!“ Damals ist heute lange her. Lebenswege sind weitergegangen. In diesen Wochen feiern viele Gemeinden Jubiläumskonfirmationen. Diesen Sonntag auch Steenfelde. „Hier wurde ich damals konfirmiert und heute empfange ich Gottes Segen erneut!“
Momente voll von Dankbarkeit. „Vielen Dank“ kennt kein Alter, aber Erinnerung… und findet sich manches Mal sogar überraschend im Briefkasten.
Mirjam Valerius
Pastorin der Kirchengemeinde Steenfelde