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Ein Tag der Erinnerung und Wertschätzung – 10.05.2025

Am morgigen Sonntag ist Muttertag. Jeweils am zweiten Sonntag im Monat Mai wird dieser Tag jedes Jahr von vielen Menschen weltweit begangen. Aber wussten Sie auch, woher diese Tradition stammt?

Die Ursprünge gehen auf die Methodistin Anna Marie Jarvis zurück. Im Mai 1907 organisierte sie zum ersten Mal den Memorial Mothers Day, um ihrer verstorbenen Mutter zu gedenken. Bereits 1909 wurde der Tag in über 40 Staaten in den USA gefeiert. Im Laufe der Jahre hat er sich auf der ganzen Welt etabliert und ist auch bei uns nicht mehr aus dem Kalender wegzudenken.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir den Muttertag in meiner eigenen Kindheit gefeiert haben. Wir Kinder bastelten meist eine Kleinigkeit und bereiteten ein besonderes Frühstück für die Mutter vor. Auch Blumen durften natürlich nicht fehlen.

In den letzten Jahren hat sich meine Sicht auf den Muttertag noch einmal verändert – vor allem durch die Erfahrung mit unseren eigenen drei Kindern.

Heute kann ich viel bewusster wertschätzen, was meine Mutter in meiner Kindheit alles für mich und meine Geschwister geleistet hat. Ich denke daran, wie viele Stunden sie uns als Säuglinge auf dem Arm getragen hat, wenn wir nachts nicht schlafen konnten. Wie sehr hat sie uns getröstet undumsorgt, wenn wir krank waren. Und was hat sie alles getan, damit wir gut durch die Schul- und Ausbildungszeit kamen!

Mit der Erfahrung, eigene Kinder zu haben, wächst auch das Verständnis für die Hingabe und Liebe, die unsere Mutter an uns weitergegeben hat. Leider sind solche guten Erinnerungen nicht für jeden von uns selbstverständlich. Manch einer hat vielleicht nie die Wärme einer liebevollen Mutter gespürt.

Auch die Bibel kennt nicht nur die schönen Seiten, sondern genauso die Herausforderungen und Brüche, die zum Familienleben gehören. Ohne Hingabe, Vergebung und Neuanfänge geht es nicht. Darum ist das vierte Gebot bis heute so wichtig: Es erinnert uns daran, die eigenen Eltern zu ehren und uns ganz bewusst für gelingende Beziehungen innerhalb der Familie einzusetzen.

Der Muttertag ist ein Impuls, um innezuhalten und zu würdigen, was wir empfangen haben. Er ist eine Gelegenheit, mit kleinen Gesten und Geschenken Dankbarkeit für einen lieben Menschen zu zeigen.Und da, wo unsere menschlichen Beziehungen versagen, kann er auch ein Hinweis auf Gott mit seiner mütterlichen Fürsorge sein: „Ich will euch trösten wie eine Mutter ihr Kind“, spricht Gott uns in der Bibel zu (Jesaja 66,13). 

In diesem Sinne: Wie schön, dass es den Muttertag gibt!

Pastor Matthias Bokelmann

Ev.-luth. Dreieinigkeits-Kirchengemeinde Rhauderfehn