Flachsmeer. Am Sonntag den 23.3.2025 fand in Flachsmeer der feierliche Abschlussgottesdienst der Visitationswoche statt. Gemeinsam mit Pastorin Utta Dittmar und dem Chor „Grenzenlos“, unter der Leitung von Thomas Schmidt, kamen zahlreiche Gemeindemitglieder zusammen, um auf eine ereignisreiche Woche zurückzublicken.
In ihrer Ansprache ließ Pastorin Dittmar die vergangenen Tage Revue passieren. Sie erinnerte an den Montag, der mit einer gewissen Katerstimmung begann, als der Leiter des Kirchenamtes, Carsten Wydora, dem Kirchenvorstand in aller Deutlichkeit die aktuellen Mitgliederzahlen und die Lage der Kirche in Flachsmeer vor Augen führte. Doch Klagen, Seufzen und auch das gemeinsame Singen seien, so Dittmar, Ausdrucksformen des Glaubens. Besonders spürbar sei das in der Chorprobe des „Singkreises Grenzenlos“ am Dienstagabend gewesen, die allen Beteiligten neue Kraft schenkte. Auch in der regionalen Passionsandacht spielte das Thema „Seufzen“ eine zentrale Rolle — als Ausdruck von Last, aber auch von Hoffnung.
Pastorin Dittmar betonte die große Verantwortung des Kirchenvorstandes: Kirche müsse für eine neue Generation gestaltet werden. Flachsmeer, so stellte sie fest, sei voller reicher Gedanken, bunt und vielfältig — und genau das sei gut so.
Superintendent Thomas Kersten nahm in seiner Ansprache ebenfalls Bezug auf die zurückliegende Woche. Er sprach von der „wichtigsten Straße in Flachsmeer“ — der Straße am Denkmal, die er als „Bildungsboulevard“ bezeichnete. Hier reihen sich Lehrschwimmbecken, Grundschule, Kindertagesstätte und die Kirchengemeinde aneinander, alles Institutionen, die Menschen auf ein gutes Leben vorbereiten und sie auch begleiten. Kersten berichtete von seinen Besuchen in diesen Institutionen und den dabei geführten Gesprächen — etwa über das Handyverbot in der Grundschule oder über religionspädagogische Konzepte in der Kita. Auch die Arbeit auf dem Friedhof und die sich verändernden Bestattungsformen kamen zur Sprache.
Seit der letzten Visitation vor acht Jahren habe sich viel verändert, so der Superintendent. Konflikte in der Gemeinde, die Corona-Pandemie im Jahr 2024, die Einführung von Pastorin Dittmar und die Kirchenvorstandswahlen im vergangenen Jahr — all das habe die Gemeinde geprägt. Heute sei Flachsmeer in einer neuen Situation: Der Kindergottesdienst wird weiterhin angeboten und zahlreiche Ehrenamtliche engagieren sich aktiv, wie auch der Besuch im Frauenkreis zeigte. Besonders stolz ist die Gemeinde auf den jüngsten Kirchenvorstandsvorsitzenden im ganzen Kirchenkreis — Frank Müller.
Auch die Gespräche mit politisch Verantwortlichen seien bereichernd gewesen, und nun blickt die Gemeinde hoffnungsvoll in die Zukunft. Superintendent Kersten äußerte die Hoffnung, dass der Antrag an die Landeskirche, eine Pfarrstelle im Probedienst für Flachsmeer zu besetzen, positiv beschieden wird. Ende April werde man mehr wissen.
Kirche müsse sich auf größere Veränderungen einstellen, da sich Bedingungen und auch Ressourcen verändern werden, betonte Kersten zum Abschluss. Mit den nachbarschaftlichen Projekten in der Region wie Winterkirche, Sommerkirche und den Passionsandachten sei man auch ökumenisch bereits auf einem guten Weg. Es brauche Offenheit und eine klare Haltung für das, was kommen werde. Zum Schluss bekannte Kersten: „Ich bin etwas heimisch geworden in Flachsmeer.“
Der Abschlussgottesdienst endete mit einem bewegenden musikalischen Beitrag des Chores „Grenzenlos“ und dem Segen für die Gemeinde.
Im Anschluss gab es bei feinem Ostfriesentee noch Zeit für persönliche Gespräche mit dem Visitationsteam und dem Superintendenten.