Am Sonntag, den 12.10. wurden die beiden Mitarbeitenden im Diakonischen Werk, Dorothea Dluschkowski und Renate Gatner, in einem Abendgottesdienst in Rhaude aus dem Dienst verabschiedet. Die Entpflichtung fand in der Kirche in Rhaude statt und stand ganz im Zeichen des Dankes für viele Jahre engagierter, segensreicher Arbeit.
Die Leitung des Gottesdienstes übernahm Superintendent Thomas Kersten. Für die musikalische Gestaltung sorgte Margret Dirksen an der Orgel. In seiner Begrüßung erinnerte Thomas Kersten daran, dass die Welt nicht allein durch Menschen geprägt werde, die Macht oder Geld besäßen, sondern vor allem durch Menschen, die dienten. „Kirche ohne Diakonie wäre Kirche ohne Sinn und Verstand“, betonte er.
Predigt mit Tiefgang
In ihrer Predigt griff Dorothea Dluschkowski, die auch Prädikantin ist, den zweiten Vers aus dem Galaterbrief auf. Sie sprach darüber, was es bedeutet, „von Christus angezogen“ zu sein. Mit anschaulichen Bildern beschrieb sie, wie Kleidung den Lebensstil widerspiegelt und wie es ist, sich „in der Umkleidekabine Gottes“ neu einzukleiden – mit Wahrheit, Ehrlichkeit und Gemeinschaft. „Glaube bedeutet nicht, ich will so bleiben, wie ich bin“, so Dluschkowski. „Alle sind individuell, aber eins in Christus.“
Ein Blick auf beeindruckende Lebenswege
In einem Rückblick zeichnete Superintendent Kersten die Lebenswege der beiden Mitarbeiterinnen nach.
Dorothea Dluschkowski stammt aus dem Ruhrgebiet. Ihre Ausbildung zur Diakonin absolvierte sie in Bethel, später folgten Fortbildungen zur Sozialtherapeutin und zur Betreuerin für Alleinerziehende. Im Diakonischen Werk Rhauderfehn arbeitete sie in der Schwangeren- und Konfliktberatung und prägte dort viele Jahre lang das Gesicht der Diakonie. Besonders in Erinnerung geblieben ist Kersten eine Andacht zu Maria aus dem Jahr 2020, die ihn tief beeindruckte.
Renate Gatner legte 1978 ihr Abitur ab, absolvierte eine Ausbildung zur Bankkauffrau und wurde später auch Sparkassenbetriebswirtin. In Dresden war sie als Ausbilderin und Dozentin tätig. 2018 wechselte sie ins Diakonische Werk, zu einer Zeit, die von Sorge um die Gesundheit ihres Mannes geprägt war. Kersten würdigte sie als eine Frau mit beeindruckenden Fähigkeiten, Organisationstalent, Herz und Ermutigung. „Gott vollende, was ihr begonnen habt.“
Dankbare Worte von Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde im Gemeindehaus zu einem gemütlichen Beisammensein bei Wein und Käse eingeladen.
Susanne Kemner erinnerte an die langen gemeinsamen Jahre: „Wir kennen uns seit 27 Jahren. Besonders schätze ich deine menschenfreundliche Art, Dorothea – sie hat mich immer sehr beeindruckt.“
Pastorin in Ruhe Christa Ohlenburger sprach über die enge Zusammenarbeit mit beiden Mitarbeiterinnen. Über Dorothea sagte sie: „Wir waren nicht immer einer Meinung, aber es ist eine Freundschaft entstanden. Beim Projekt ‚Unterstützung für Trauernde‘ waren wir ein Dream-Team.“ Sie zitierte dazu aus der Bibel: „Gott hat uns nicht den Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2. Tim.1, 7)“
Über Renate Gatner sagte Christa Ohlenburger: „Das Tolle an dir ist, dass du nicht nur Zahlen im Kopf hast, sondern den ganzen Menschen siehst. Du berätst nicht nach Schema F, sondern individuell, mit Struktur, Herz und Weitblick.“
Wertschätzung durch die Leitung
Helmut Hartema, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, hob die besonderen Eigenschaften der beiden Frauen hervor:
Über Dorothea sagte er: „Du hast mit Wärme, Herz und Humor Diakonie im besten Sinne verkörpert. Deine Tür war immer offen – und oft hattest du eine gereimte Zeile parat.“
Über Renate: „Du warst nicht nur mit Fachwissen und Geduld präsent, sondern auch mit Kreativität, Tiefe und Farbe, wie es auch deine Leidenschaft zum Malen braucht. Das hat deine Arbeit besonders gemacht.“
Abschied mit Segen und Dank
Die Verabschiedung von Dorothea Dluschkowski und Renate Gatner war geprägt von herzlichen Worten, Dankbarkeit und Anerkennung. Zwei engagierte Frauen, die über Jahre hinweg diakonische Arbeit mit Leben erfüllt haben, traten in den Ruhestand – aber nicht aus dem Herzen der Menschen. Ihre Spuren werden bleiben.