Rhauderfehn. Die Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Rhauderfehn hat in ihrer dritten Tagung notwendige personelle Entscheidungen getroffen, zentrale Weichenstellungen beraten und sich mit den aktuellen Herausforderungen kirchlicher Arbeit auseinandergesetzt. Vorsitzender Rolf Hüser eröffnete die Sitzung und begrüßte 47 stimmberechtigte Synodale.
Personalien und Nachwahlen
Zu Beginn wurden neue Mitglieder in die Synode aufgenommen: Helga Meyer (Bereich Mitte) sowie Charlotte Averberg (Bereich Süd). Johannes Willms (Bunde) schied aus gesundheitlichen und Suzanne Oonk-Reilink aus persönlichen Gründen aus dem Gremium aus. Im Rahmen mehrerer Nachwahlen wurden Anne Theile zur 2. stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidiums und Charlotte Averberg als weiteres Mitglied des Präsidiums jeweils einstimmig gewählt. Anton Park (Hollen) wurde in den Kirchenkreisvorstand gewählt. Im Bauausschuss und dem Beirat für den Rücklagen- und Darlehensfond gab es ebenfalls Neubesetzungen.
Neue Geschäftsordnung beschlossen
Die Synode verabschiedete eine überarbeitete Geschäftsordnung, die insbesondere digitale Beratungs- und Arbeitsformen stärker berücksichtigt. Das Dokument ist online einsehbar.
Ephoralbericht: Herausforderungen und Chance
Superintendent Kersten stellte seinen Ephoralbericht unter die Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thess 5,21). Er betonte die Notwendigkeit, kirchliche Arbeit mit Blick auf gesellschaftliche Veränderungen weiterzuentwickeln, Bewährtes zu bewahren und neue Wege zu gehen. Kersten verwies auf sinkende Mitgliederzahlen sowohl im Kirchenkreis (von 35.769 auf 35.252 Mitglieder in knapp einem Jahr) als auch in der Hannoverschen Landeskirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland insgesamt. Trotz rückläufiger Zahlen hob er positive Entwicklungen hervor – etwa gelungene Projekte in einzelnen Regionen, gelebtes Ehrenamt und engagierte Jugendarbeit.Deutlich machte er auch strukturelle und finanzielle Herausforderungen: Fachkräftemangel im pfarramtlichen Dienst, steigende Anforderungen in Verwaltung, Kitas, Gebäudemanagement und Klimaschutz. Die Fusion der Gemeinden Bunde und Weener zum 1. Januar 2026 nannte er als Beispiel für notwendige Kooperationen. Besonders würdigte er die Fortschritte im Bereich Prävention sexualisierter Gewalt: Fast alle Gemeinden verfügen inzwischen über Schutzkonzepte, rund 200 Personen wurden geschult.
Gebäudebedarfsplan und Finanzsatzung
Der Sachstand zur Kategorisierung der kirchlichen Gebäude wurde vorgestellt. Die vorgeschlagenen Kriterien, die in der Sitzung noch modifiziert wurden, fanden Zustimmung. Der Strategie29-Ausschuss wurde aber gebeten, bis zur nächsten Synodentagung einen Vorschlag für die Gewichtung der vorgeschlagenen Kriterien vorzulegen. Auch eine überarbeitete Finanzsatzung wurde beschlossen. Sie beinhaltet u.a. neue Förderhöhen für Freizeiten, Konfirmandenarbeit und Juleica-Schulungen sowie Regelungen für fusionierte Gemeinden. Sie tritt am 1. Januar 2026 in Kraft.
Weitere Themen
Ein neuer Ausschuss für theologische Zukunftsfragen wurde eingerichtet. Zudem informierte der Superintendent die Synode über die Ausschreibung einer dreijährigen Fundraising-Stelle, für die bisher keine Bewerbungen vorliegen. Aus der Landessynode wurde von aktuellen Schwerpunkten berichtet – darunter Klimaschutz, Modernisierung des Prädikantengesetzes und Prävention sexualisierter Gewalt.
Ausblick
Die nächste Sitzung findet am 23. April 2026 statt. Am 12. Juni 2026 laden die Kirchenkreise Emden-Leer und Rhauderfehn zu einem gemeinsamen Austausch und Kennenlernen nach Leer ein. Die Herbsttagung ist für den 19. November 2026 terminiert.