Zur zweiten Vorstandssitzung des Kitaverbandes Emden-Leer-Rhauderfehn in diesem Jahr kamen die Mitglieder im Katharina-von-Bora-Haus in Leer zusammen. Vorsitzender Helmut Hartema eröffnete die Sitzung mit einer kurzen Andacht zur Tageslosung aus Josua 1,8:
„Fürchte dich nicht und verzage nicht.“
Diese Worte, so Hartema, sollen auch in Zeiten des Wandels und der Verantwortung Mut und Vertrauen schenken.
Wechsel im Vorsitz des Verbandes
Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Neuwahl des Vorsitzenden, da Helmut Hartema nach viereinhalb Jahren engagierter Tätigkeit nicht erneut kandidierte. Er betonte, dass ihm der Abschied von diesem Amt schwerfalle, er jedoch aus persönlichen Gründen zurücktrete. Dankbar blickte er auf die gemeinsame Arbeit im Vorstand zurück: „Wir haben konstruktiv und lebhaft miteinander diskutiert und vieles angeschoben“, sagte Hartema. Besonders hob er den begonnenen Organisationsentwicklungsprozess hervor, der den Kindertagesstätten mehr Sicherheit im Handeln gegeben habe und weiter fortgesetzt werden müsse
Ein ausdrücklicher Dank galt Alke Eden, der pädagogischen Leitung des Kitaverbandes, sowie Jens Eden, der sich um die betriebswirtschaftlichen Belange des Verbandes kümmert.
Dank und Anerkennung
In ihren Wortbeiträgen würdigten Alke Eden und der zweite stellvertretende Vorsitzende Carl-Friedrich Brüggemann die Arbeit von Helmut Hartema. Eden betonte, dass es bei der Leitung des Verbandes um weit mehr gehe als um die Organisation von Sitzungen: „Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe der Unternehmensführung, in der ein intensives und vertrauensvolles Miteinander gewachsen ist.“ Brüggemann dankte Hartema für seine engagierte und kompetente Leitung in herausfordernden Zeiten.
Superintendent Thomas Kersten neuer Vorsitzender
Als einziger Kandidat für die Nachfolge stellte sich Superintendent Thomas Kersten zur Wahl. In seiner Vorstellungsrede dankte er Helmut Hartema für dessen große Verdienste um den Verband und sprach von einer „fundierten und zuverlässigen Arbeit“, die ein starkes Fundament geschaffen habe.
Kersten betonte, dass der Verband auch künftig mit Kraft, Zuversicht und Entscheidungsstärke die Herausforderungen angehen werde. Zu den zentralen Zukunftsaufgaben zählte er die Gewinnung und Bindung von Fachkräften, die Sicherung pädagogischer Standards und die Weiterentwicklung der Qualitätsarbeit. Dabei verwies er auf seine langjährige Erfahrung im Kirchenkreis Grafschaft Bentheim, insbesondere in der Zusammenarbeit mit Kitas, beim Qualitätsmanagement, der Leitbildentwicklung und der Evaluation. „Gemeindeaufbau beginnt in den Kitas – dort ist der freundliche Gott erfahrbar“, so Kersten.
In der anschließenden Wahl wurde Thomas Kersten einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Kitaverbandes gewählt.
Pastor Sven Grundmann neuer stellvertretender Vorsitzender
In einem weiteren Wahlgang wurde Pastor Sven Grundmann (Holtland) zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Neuwahl war erforderlich geworden, da der bisherige Stellvertreter, Pastor Andreas Jäckel (Woquard), bereits im September in den Ruhestand verabschiedet worden war.
Bericht der Geschäftsführung
Unter dem Tagesordnungspunkt „Bericht der Geschäftsführung“ stellte Alke Eden die aktuellen Entwicklungen im Kitabereich vor. Diese seien geprägt durch gesellschaftliche Veränderungen und den Rückgang der Kirchenmitgliedszahlen, die auch finanzielle Auswirkungen hätten.
Der demografische Wandel führe zu weniger Kindern und sinkenden kommunalen Mitteln, zugleich stehe die Kirche als Träger zunehmend im Wettbewerb mit anderen Organisationen wie der AWO. Bis zum Jahr 2030 sei mit einem Rückgang der finanziellen Mittel um etwa 30 % zu rechnen.
In verschiedenen Bereichen, auch in der Fachberatung müsse daher über Nachbesetzungen nach Pensionierungen nachgedacht werden, Gruppenpauschalen seien zudem eingefroren. Fusionen von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen erforderten ein stetiges Neujustieren von Strukturen und das Beobachten möglicher Synergieeffekte.
Blick in die Zukunft
Für den 5. Dezember ist eine Klausurtagung geplant, in der eine Evaluation des bisherigen Prozesses stattfinden soll. Auch die im September 2026 anstehenden Bürgermeisterwahlen könnten neue Rahmenbedingungen mit sich bringen, da einige langjährige Partner aus der kommunalen Zusammenarbeit nicht erneut kandidieren werden.
Im Hinblick auf die Revision des Kindertagesstättengesetzes stellte Eden zudem aktuelle Fragen in den Mittelpunkt: Wie kann die Qualität weiterentwickelt werden? Welche personellen Standards sind nötig – etwa durch zusätzliche Betreuungskräfte? Und wie können Inklusion und Integration in den Einrichtungen weiter gestärkt werden?
Trotz aller Herausforderungen zeigten sich Vorstand und Geschäftsführung zuversichtlich: Mit einem klaren Konzept und gemeinsamer Verantwortung sei der Kitaverband gut aufgestellt für die Zukunft.