Zum Abschluss einer spannenden Visitationswoche in Detern-Amdorf-Neuburg wurde am Samstag, den 20. September der festliche Visitationgottesdienst in der Kirche zu Detern gefeiert statt.
Nach einem erfrischenden Orgelvorspiel von Organistin Gudrun Lemke begrüßte Pastor Henning Behrends die zahlreich erschienenen Gemeindeglieder. Gleich zu Beginn sprach er von den besonderen „Lichtmomenten“ oder „Goldmomenten“, die das Leben bereichern – vielleicht sei dieser Vormittag ein solcher Moment. Auf dem Altar wurde die Friedenskerze entzündet, als Zeichen des Gedenkens an die Menschen in der Ukraine, in Israel und im Gazastreifen.
Die Visitation der Gemeinde durch das Visitations-Team stand in dieser Woche im Mittelpunkt. Auf Plattdeutsch heißt das „Up Visite“ („zu Besuch“) – ein Bild, das auch die Atmosphäre gut beschreibt: Wer Gäste empfängt, bereitet sich besonders sorgfältig vor. So bedankte sich Pastor Behrends bei allen, die mit Kuchen, warmem Tee und offener Gastfreundschaft dazu beigetragen hätten, dass die Woche in guter Gemeinschaft stattfinden konnte.
Superintendent Thomas Kersten ließ in seinem Grußwort die Eindrücke der Woche Revue passieren: Vom Besuch im „Treff“ mit einer Andacht von Sarah Lehmkuhl zur Frage „Wer ist eigentlich Christus?“, über Begegnungen mit der Feuerwehr, der Schule, dem Seniorenzentrum bis hin zu zahlreichen Gesprächen mit Ehrenamtlichen. All diese Erlebnisse seien „Lichtmomente“, für die er ausdrücklich dankte. Gleichzeitig erinnerte er aber auch daran, dass durch die Pensionierung von Pastor Behrends in 1,5 Jahren Veränderungen auf die verbundene Gemeinde zukommen werden und Doppelstrukturen möglichst vermieden werden sollten. Als „Kirche vor Ort“, ermutigte Kersten die Gemeinde, sei man dazu berufen Gastfreundschaft zu leben, einladend zu sein und Berührungspunkte für alle Menschen zu schaffen.
Pastor Behrends nahm diese Gedanken in seiner Predigt auf und unterstrich, auf Gottes Wort zu vertrauen und dem Wirken des Heiligen Geistes mehr zuzutrauen. Reich und arm, jung und alt – alle müssten beieinander bleiben, getragen von Hoffnung und Zuversicht.
„Manchmal scheint Gott weit weg“, so Behrends, und angesichts zunehmender Säkularisierung gebe es viele Menschen, die sagen: „Ich habe ihn nicht gefunden.“ Dennoch bleibe die Zusage: Gott ist da – und manchmal sind es eben diese besonderen „Goldmomente“, in denen sein Himmel ganz nah erfahrbar wird.
Im Gottesdienst wurde auch Matthis Collmann, der in den Jahren 2024/25 seinen Bundesfreiwilligendienst in der Gemeinde leistete, verabschiedet. In einem kurzen Interview würdigte Ruben Grüssing, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, seinen Einsatz und dankte für die investierte Zeit und Arbeit. Collmann wird sich nun wieder seinem Beruf als Tischler widmen.
Gleichzeitig wurde die neue BFDlerin vorgestellt: Sarah Lehmkuhl, die ihr Abitur in Bispingen abgelegt hat, entschied sich für ein freiwilliges Jahr in Detern. Sie betonte, dass sie diese Zeit sinnvoll nutzen und eigene Wege gehen möchte.
Musikalisch bereicherte Silvia Sinning mit dem Chor Zwischentöne den Gottesdienst. Mit drei einfühlsam vorgetragenen Liedern schenkten sie der Feier einen würdigen musikalischen Rahmen – und der Applaus der Gemeinde zeigte die große Wertschätzung.
Der Visitationgottesdienst in Detern wurde so zu einer guten Zeit, bei der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Gemeinde thematisiert wurde – getragen von Musik, Gebet und der Hoffnung auf Gottes Begleitung.