Collinghorst. Am 31. Oktober fand um 11:00 Uhr in der Kirche von Collinghorst der zentrale ökumenische Reformationsgottesdienst statt. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen feierten gemeinsam diesen besonderen Tag im Gedenken an die Reformation und als Zeichen gelebter ökumenischer Verbundenheit.
Aus der katholischen Bonifatiusgemeinde Rhauderfehn wirkte Pater Benny Matthew aktiv an der Gestaltung des Gottesdienstes mit. Von der neuapostolischen Gemeinde beteiligte sich Bernd Kriechmus. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Gesa Goudschaal, die mit großer Vielfalt den Gottesdienst bereicherte – am Klavier, an der Gitarre und gemeinsam mit dem Kinderchor aus Backemoor.
Die Predigt wurde in Gesprächsform von Pastor Torben Weinz aus Collinghorst und Pastor Matthias Bokelmann aus Rhaude gehalten. In einem lebendigen Austausch gingen sie auf zentrale Glaubensfragen ein, die auch Martin Luther einst bewegten:
Hat Gott mich wirklich lieb? Liebt Gott auch die Welt – trotz allem, was geschieht?
Sie erinnerten daran, wie persönlich diese Fragen für Luther waren. Trotz Gebet und Fasten hatte er oft das Gefühl: Ich kann es nicht schaffen. Doch gerade in der biblischen Geschichte vom verlorenen Schaf werde deutlich, dass Gottes Liebe jeden Einzelnen sucht und annimmt. Diese Liebe gebe Kraft, Herausforderungen zu bestehen, Gemeinschaft zu suchen und sich gegenseitig zu stärken.
Ein besonderer Höhepunkt war das amüsante und facettenreiche Anspiel einer Kindergruppe, die die Ereignisse um Martin Luther eindrucksvoll und kindgerecht darstellte. Mit Humor und Herz brachten sie die Reformation auf die Bühne – ein Moment, der bei den Besuchern für viel Begeisterung sorgte.
So wurde der Reformationstag in Collinghorst zu einem lebendigen Zeichen der Einheit im Glauben, getragen von Musik, Dialog und der Freude an der gemeinsamen Botschaft des Evangeliums: Gott hat uns lieb – jeden Einzelnen.
Im Anschluss lud die Gemeinde zu Suppe und weiterem Austausch ins Gemeindehaus ein.