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Kreuzweg 2025 in Rhauderfehn

Nachricht 19. April 2025

Ein bewegender Karfreitag in sieben Szenen

Rhauderfehn. Am Karfreitag, dem 18. April 2025, versammelten sich auf Einladung der ev.-luth. Dreieingkeitskirchengemeinde zahlreiche Gläubige und Interessierte in Rhauderfehn, um gemeinsam einen besonderen Kreuzweg zu begehen – eine szenische Wanderung, die das Leiden und Sterben Jesu Christi eindrucksvoll erfahrbar machte. Der etwa drei Kilometer lange Weg führte zu sieben Stationen, an denen zentrale Szenen der Passionsgeschichte szenisch dargestellt und theologisch betrachtet wurden.

Der Kreuzweg begann um 15 Uhr in der Kirche mit der Einsetzung des Abendmahls. Schon in der Begrüßung wurde deutlich, dass es nicht nur um Schmerz und Trauer geht, sondern auch um Hoffnung und Trost. Jeder Teilnehmende erhielt symbolisch einen Schlüssel – als Anregung, auf persönliche Schlüsselmomente im eigenen Leben zu achten.

An jeder Station wurde ein Abschnitt aus der Passionsgeschichte lebendig – mit Zitaten aus der Bibel, Rollenspielen, Musik und nachdenklichen Impulsen. Im „Garten Neuer Weg“ erinnerte Jesus daran, dass wahre Größe im Dienen liegt – eine Botschaft, die Hilke Ostendörp in einem nachdenklichen Impuls vertiefte. Auf dem Marktplatz ging es um die Verleugnung durch die Jünger, musikalisch untermalt durch das Lied „Dreimal“. In der Szene des Judaskusses hinter dem Bruno-Gelände zeigten zwei Soldaten in einem realistischen Dialog, wie Verrat und Dunkelheit greifbar wurden – und dennoch Jesus inmitten des Chaos heilend wirkte.

Vor der Volksbank begegnete die Gruppe Jesus vor Pilatus – hier wurde das Thema Schuld und Verantwortung  thematisiert. Am Denkmal schließlich wurde eine besonders emotionale Szene dargestellt: Die Worte „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ wurden im Dialog zweier Frauen auch in unsere Zeit übertragen. Die Frage, ob wir heute besser verstehen, was wir tun, regte viele zum Nachdenken an.

Am Friedhof bildete die Szene mit dem Hauptmann den Abschluss: In einem intensiven Dialog erkannten Soldat und Hauptmann das Besondere an Jesus – „Dieser Mann war wirklich ein Gerechter.“ Mit Musik, dem Lied „Dieses Kreuz“ und einem Schlusswort von Frerich Dreesch-Rosendahl, das auf die Schlüssel als Symbol für Erkenntnis und Veränderung einging, endete der Weg.
Mit Vaterunser und Segen beendete Pastor Matthias Bokelmann die Karfreitagsveranstaltung.

Der Kreuzweg 2025 in Rhauderfehn war eine bewegende, spirituelle Wanderung, die Kopf, Herz und Sinne gleichermaßen ansprach. Sie bot Raum für Stille, Austausch und die Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Lebens und Glaubens – eindrücklich, lebensnah und voller Hoffnung.