Guten Morgen! – 13.04.2024

© Feltmann /pixelio.de

Die meisten von Ihnen, liebe Leser, werden diese Zeilen beim Frühstück lesen oder schon vorher am Morgen. Manche kommen am Morgen ja schwer in Gang - Morgenmuffel nennt man sie. Andere können es kaum erwarten, dass der Tag beginnt. Aber ganz egal: Der Morgen hat immer etwas ganz Besonderes an sich. Die Nacht, die Zeit der Ruhe, der Innerlichkeit, manchmal die Zeit der schweren Gedanken und Träume liegt zurück. Die Gedanken drehen sich oft im Kreise, wenn das Licht fehlt und die Augen nichts wahrnehmen. Und Sorgen, die ich habe, werden in der Nacht oft riesengroß.

Und nun ist ein neuer Tag da: Aufstehen. Sich recken und strecken. Den Schlaf vertreiben, den Träumen Lebewohl sagen. In den Gedanken regt sich frisches Leben. Wer den Tag froh begrüßen kann, hat es gut. Ein erster Blick aus dem Fenster: Scheint die Sonne, fällt Regen? Jeder Morgen hat sein eigenes Gesicht. In den ersten Stunden entscheidet sich vieles.

"Morgenstund hat Gold im Mund!, sagt der Volksmund. Man soll die ersten Stunden des Tages für das wirklich Wichtige nutzen. Sonst verpasst man den ganzen Tag. Was man am Morgen geschafft hat, kann man getrost hinter sich lassen. Das gilt für die Arbeit. Das ist auch für die Seele richtig: Was man am Morgen in seine Gedanken eingelassen hat, prägt den Tag.  

Der frische Tag birgt Chancen in sich. Jeder Tag ist neu: Kein Tag gleicht dem anderen. In den Morgenstunden wird spürbar: Gott bleibt unser Schöpfer. Kraftvoll wirkt er in unserer Welt. Der Glanz der ersten Sonnenstrahlen weist auf ihn. Im Morgenlicht leuchtet der erste Schöpfungstag wieder auf. Und es ist sicher kein Zufall, dass die drei Frauen, die die ersten Osterzeugen sind, nach dem Bericht der Bibel am frühen Morgen zum Grab gehen und es leer finden. Es ist ein neuer Anfang gemacht, der Beginn des Lebens.

In jedem Morgen liegt eine Botschaft: Das Dunkle in unserer Welt ist durch Gottes Licht begrenzt. So, wie er dem, was unser Leben schwer macht, eine große Portion Lebensmut entgegenstellt. So, wie er die Schatten unserer Schuld durch seine Gnade ausleuchtet. Dem, was das Leben gut macht, ist das Tor weit geöffnet. Am Morgen nimmt der Mut zu, und frische Kraft hält in müde Menschen Einzug. Wer schlecht geschlafen hat, findet im Morgenlicht kurze erfrischende Ruhe. Wer schwer geträumt hat: Beim Frühstück haben sich die Träume schon verzogen.

Es lohnt sich, dem Morgen besondere Liebe zu schenken. Es lohnt sich, morgens den Schlaf aus den Augen zu reiben und daran zu denken: ,,Gott weckt uns zum Leben auf.“ Wer sich einen guten Gedanken am Morgen gönnt, lebt besser. Auch dann, wenn es einem nicht gut geht! Man kann am Morgen das Staunen lernen. Man kann Gott als Schöpfer erleben. Wer will, kann merken: In unserem Leben geschieht vieles, das uns gut tut. Am Morgen einen guten Gedanken zu fassen: Das prägt den ganzen Tag und gibt ihm eine Chance, ein guter Tag im Leben zu werden.. Denn: ,,Morgenstund hat Gold im Mund.

Pastor Martin Sundermann, Langholt