„So hat sich der liebe Gott wahrscheinlich mal seine Welt vorgestellt.“
Mit diesen Worten kommentierte jemand im Überschwang der Gefühle die friedlichen Feiern von Menschen aus vielen Nationen bei der Fußball WM 2006 in unserem Land. Auch für die EM, die gestern begonnen hat, hoffen viele auf ein fröhliches Fest, bei dem hoffentlich alles friedlich bleibt. „Ich wünsche mir, dass das Miteinander im Mittelpunkt steht“, meinte jemand in einem Interview. „Gegeneinander spielen, ja, aber auch das mit Respekt und fair; aber alles andere: Miteinander bitte!“
Fußball ist ja eigentlich nur ein Spiel. Eins, über das angeblich Lukas Podolski mal gesagt haben soll: „Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel …“ Nun ja …Aber manchmal ist Fußball auch mehr als ein Spiel: Wenn 50.000 Menschen gemeinsam singen: „You’ll never walk alone“, dann kribbelt die Gänsehaut. Und manchmal hat Fußball auch ganz schön viel mit dem gemeinsamen Leben zu tun: So ist eine Mannschaft immer dann besonders gut, wenn alle zusammenhalten, sich als eine Mannschaft verstehen. Dann hat sie einen guten Teamgeist.
Einen guten Teamgeist brauchen wir auch im Alltag: in der Familie, unter Freunden, bei der Arbeit, in einer Kirchengemeinde, in unserer Gesellschaft. Zusammenhalten, füreinander da sein, sich mit Respekt begegnen - biblisch gesprochen: mit Nächstenliebe – das brauchen wir momentan so sehr. Da hängen so viele graue Wolken über uns: Krieg gegen die Ukraine, Terror der Hamas und die Antwort Israels darauf, Klimawandel, der Rechtsruck in der Gesellschaft, den die Europawahl bestätigt hat. Alle Geister, die Hass säen, die Gesellschaft spalten, andere mit Leid und Tod überziehen, die Menschenwürde anderer nicht respektieren, sind finstere Geister, die nicht in eine fröhliche und friedliche Zukunft führen.
Besonders als Christinnen und Christen vertrauen wir auf den besonderen Geist Gottes, den Heiligen Geist, ein strahlender, bunter Geist. Er will uns davor bewahren, dass das Leben ins Abseits gerät.Er ist unser besonderer Fan, von dem es in der Bibel heisst:
„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Hoffentlich spüren wir, wie er in die Segel unserer Lebensschiffe die Botschaft weht: „You’ll never walk alone!“
Heino Dirks, Pastor in Völlen