Über den Wolken – 16.03.2024

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Moin,

Sie alle kennen ganz sicher das Lied…

„Über den Wolken
Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.
Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man,
Blieben darunter verborgen und dann
Würde, was uns groß und wichtig erscheint,
Plötzlich nichtig und klein“

 

 

 

Reinhard Mey sang „Über den Wolken“ Mitte der 70iger Jahre. 

Wir haben Wünsche für unser Leben, für uns, für die Menschen, die uns am Herzen liegen. Wir haben Sorgen, die uns umtreiben, mal mehr mal weniger.

Wir sehnen uns danach glücklich zu sein.

Wir tragen je älter wir werden immer mehr Verantwortung für uns und auch für andere und natürlich auch für unsere Umwelt.

„Über den Wolken“ - das Lied von Reinhard Mey trägt uns in Gedanken weit weg, über die Wolken, in den Himmel. Die Wolken verbergen unsere Sorgen. Dinge, die uns beschäftigen verlieren ihre Bedeutung. Schwerelosigkeit. Die Sehnsucht lässt uns träumen. Dieser Abstand tut gut, hilft manches in einem anderen Licht zu sehen.

Aber, Gott sei es geklagt, wir werden wieder landen und dann wird das Leben weitergehen mit allem, auch dem Schweren und den Sorgen.

Jesus sagt: Das Himmelreich ist nahe. Das Reich Gottes ist nahe – nicht über den Wolken, sondern in dieser Welt. Gottes Reich ist unter uns. Der Glaube sagt uns: Es gibt noch eine andere Welt in dieser, die uns umgibt. Es ist die Welt Gottes, die Welt der Barmherzigkeit, der Güte und des füreinander Sorgens.

Jesus war es wichtig, dass Gott ansprechbar ist, dass er sich an Gott, seinen Vater, wenden kann mit allem, was ihn glücklich machte und was sein Herz schwer machte.

Dieses Reich Gottes, diese Welt in der Welt, ist eine leise Welt. Oft nehmen wir sie gar nicht wahr, weil so vieles auf uns einstürzt. Die laute Welt bekommt viel mehr Aufmerksamkeit, ist viel verführerischer mit ihren Versprechungen. Sie ist viel entsetzlicher mit ihren Problemen und Katastrophen.

Das Reich Gottes ist leise, aber voller Liebe und Menschlichkeit. Das Reich Gottes braucht den Umweg über unsere Mitmenschen. Im füreinander Dasein entdecken wir diese neue Welt in der Welt. Jesus hat uns gezeigt und vorgelebt, wie nahe Gott uns ist. Er hat Menschen an einem Tisch zusammengebracht, hat sich uns Menschen zugewendet und ist für uns da.
Wenn wir in unseren jeweiligen Sozialräumen zusammenkommen, wenn wir im Miteinander die Nöte anderer wahrnehmen und darauf reagieren, wenn wir für die Natur eintreten, dann sind wir füreinander da.

Lasst uns diesem Umweg nicht ausweichen, lasst uns füreinander da sein, damit unsere Sehnsüchte hier, heute und morgen wahr werden können. Wir brauchen nicht Leichtigkeit und Schwerelosigkeit über den Wolken herbeisehnen.

Denn Gottes neue Welt ist bereits in der Welt und sie wird unsere Welt verändern. 

 

Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Pastor Dr. Klaus Bajohr-Mau,
Altenseelsorge Rhauderfehn