Rhaude. Es gibt Gottesdienste, die lange in Erinnerung bleiben. Dieses war einer!
Und auch der Anlass des Gottesdienstes war ein besonderer: Der Rhauder Pastor Hartmut Kutsche wurde nach insgesamt 38 Jahren im Pfarramt, davon 23 Jahre als Pastor in Rhaude, in den Ruhestand verabschiedet. Zu diesem Anlass hatten sich viele Mitglieder der Gemeinde, Weggefährten von nah und fern und viele Pastorinnen und Pastoren aus dem gesamten Kirchenkreis in der voll besetzten Rhauder Kirche eingefunden.
In seiner Verabschiedungspredigt zu Matthäus 18, Vers 20 („Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“) ermunterte Hartmut Kutsche dazu, sich ehrlich und aufrichtig zu begegnen, Probleme und unangenehme Themen offen anzusprechen und die Gemeinschaft in jeglicher Form zu suchen und zu stärken. Einander zuzuhören und sich zu begegnen sei auch für ihn als Pastor immer ein wichtiger Leitfaden gewesen.
Superintendent Kersten betonte in seiner Ansprache, dass Kutsche Superintendenten kommen und gehen gesehen habe und er, Kutsche – er sei immer noch da! Ein Pastor zum Anfassen, der sich bei TuRa die Stollen untergeschraubt habe und in den unterschiedlichen Gruppen der Gemeinde stets mittendrin war, sei es beim Männerkreis oder bei den Mannlü up Padd, beim Chor oder im Frauenkreis, er ließ sich immer blicken und wertschätzte damit auch die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen in der Gemeinde. Dass ihm die Konfirmandenarbeit besonders am Herzen lag, konnte man auch daran ablesen, dass er die letzten Wochen seiner Dienstzeit nicht austrudeln ließ, sondern auch in der Zeit noch eine Konfifahrt nach Frenswegen geleitet habe.
Was dann folgte waren eine Reihe ganz unterschiedlicher Grußworte: Bürgermeister Geert Müller dankte für die stets gute Zusammenarbeit (auf platt), Dorothea Dluschkowski bedankte sich für die Kooperation auf Augenhöhe (in Versform), Petra Prins erinnerte an eine sehr persönliche seelsorgerliche Begegnung bei einer Sterbebegleitung (sehr emotional) und Martin Sundermann erinnerte mit kabarettistischer Note humorvoll an die eine oder andere Situation im pfarramtlichen Leben von Hartmut Kutsche. Die Gemeinde zollte immer wieder begeistert Applaus und fühlte sich trotz des Abschiedes von ihrem Pastor dabei dennoch gut unterhalten.
Pastor Kutsche bedankte sich mit den Worten: „Hier habe ich mich sehr wohlgefühlt. Es war eine Freude, mit euch zusammenzuarbeiten.“
Alle Anwesenden freuten sich, bei diesem Gottesdienst dabei gewesen zu sein.
Die Feierlichkeiten zur Verabschiedung von Hartmut Kutsche fanden ihren Abschluss in einem Empfang im Gemeindehaus an der Hoffnungskirche in Westrhauderfehn. Dort bot sich noch einmal Gelegenheit zum Gespräch und zum Austausch.
Andreas Engel